Anny Sprecher, Küblis |
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Am 16. Mai 1907 wurde Anny Sprecher
als Tochter des Pfarrers Ferdinand Sprecher und
der Anna geb. Hilty in Tschiertschen geboren. Bereits
ein Jahr später übersiedelte die Familie
nach Küblis, wo Anny zusammen mit ihrer älteren
Schwester Martha ihre Jugend- und Schuljahre verbrachte. |
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Erste Kontakte mit der Künstlerin Mili Weber
in Saas während der Schulzeit weckten in Anny
Sprecher das Interesse am Malen und Zeichnen.
Während des Besuchs der Sekundarschule an der
EMS erkannte auch ihr Zeichenlehrer Carl Schneider
ihre Fähigkeiten und förderte sie durch
zusätzlichen Zeichenunterricht. Zahlreiche
schöne Bleistiftzeichnungen aus dieser Zeit
zeugen vom Talent, das in Anny Sprecher steckte. |
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Nach dem Besuch der EMS folgte 1924/25 ein Aufenthalt
in Morges, mit Diplomabschluss für französische
Sprache. Danach besuchte Anny Sprecher die Haushaltschule
in Chur und absolvierte 1926 in Zürich einen
Säuglingspflegekurs. Die anschliessenden Jahre
bis 1928 verbrachte sie als Kindermädchen in
Mailand und Turin. |
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Ausbildung
und künstlerische Tätigkeit |
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Nachher ermöglichten ihr die
Eltern, während den folgenden zwei Jahren in
Genf die Ecole des Beaux-Arts zu besuchen. Damit
ging für Anny Sprecher ein grosser Wunsch in
Erfüllung. Nun sollte sie die Gelegenheit haben,
die Kunst als Handwerk zu erlernen und in die Grundbegriffe
der Malkunst eingeführt zu werden, um so ihre
Neigungen mit geschultem Auge umsetzen zu können.
An der Ecole des Beaux-Arts in Genf begegnete sie
dem Churer Künstler Otto Braschler, zu dem
sie auch in späteren Jahren regen Kontakt pflegte. |
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1930 von Genf zurückgekehrt,
malte Anny Sprecher während der nächsten
Jahre sehr aktiv. Dabei verband sie ihre beiden
grossen Leidenschaften miteinander: das Malen und
das Bergsteigen.
In dieser Periode entstanden zahlreiche Ölbilder
und vor allem Aquarelle, fast ausnahmslos als Landschaftsbilder
aus der engeren Heimat, dem Prättigau. |
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Während der Jahre zu Hause nahm
sie auch sehr aktiv am kulturellen Leben des Dorfes
teil und engagierte sich zunehmend im Sport. |
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Anny Casty-Sprecher,
Landquart – die Familie |
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Im Jahr 1940 vermählte sich
Anny Sprecher mit Felix Casty. Damit ergaben sich
andere Prioritäten, und Anny Casty-Sprecher
schob das künstlerische Schaffen in den Hintergrund.
Das Engagement für die Malerei wich dem Engagement
für die Familie. Sie widmete sich ihren zwei
Töchtern und ihrem Sohn.
Die Leidenschaft für den Sport und für
die Berge pflegte sie, gemeinsam mit der Familie,
weiter bis ins hohe Alter. – Zum Malen fand Anny
Casty-Sprecher den Weg aber nie mehr zurück. |
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Nach einem reich erfüllten Leben
ist Anny Casty-Sprecher am 24. Juli 1990 gestorben. |